Farbiges Licht in der Studio Portraitfotografie
Um euren Portraitfotos ein besonderes Aussehen zu geben, könnt ihr unterschiedliche Lichtfarben einsetzen. Ich zeige euch einige meiner Beispiele und erkläre den jeweiligen Lichtaufbau.
Mischen von neutralem Blitzlicht und warmen Dauerlicht
Eine simple Variante um unterschiedliche Lichtfarben zu erhalten besteht darin, sowohl Blitzlicht als auch wärmeres Dauerlicht zu verwenden. Das Ergebnis wirkt sehr natürlich, da es eine Lichtsituation zeigt, wie man sie auch in der Realität wiederfindet. So erscheinen solche Lichtfarben beispielsweise in einem Raum der Tageslicht aus dem Fenster erhält, zusätzlich jedoch von Glühlampen erhellt wird.
Mischung aus Dauerlicht im Vordergrund und Blitz im Hintergrund
In diesem Beispiel habe ich den Hintergrund mit Blitzlicht aus einer Octabox aufgehellt, welche zwischen diesem und dem Model an der Decke befestigt war und senkrecht herab schien.
Von vorn kam ein Beautydish mit 1000 W Glühlampe zum Einsatz.
Bei der Mischung von Blitz- und Dauerlicht zur Erzeugung der unterschiedlichen Farbtemperaturen benötigt ihr in der Portraitfotografie einen Blitz mit ausreichend geringer Leistung um ihn der Dauerlichtquelle anzupassen. Natürlich könnt ihr auch in einem bestimmten Rahmen die Belichtungszeit verlängern um das Dauerlicht verhältnismäßig stärker werden zu lassen.
Farbfolien für Studioblitze
Stärkere Farbeffekte könnt ihr mithilfe von Farbfilterfolien erreichen, welche ihr einfach vor dem Blitz befestigt. Je nach Hersteller gibt es dafür verschiedene Haltevorrichtungen – hält aber auch mit zwei Streifen Klebeband ;)
Im folgenden Beispiel wurde das Model mit zwei Softboxen beleuchtet. Die Softbox von links habe ich mit einer orangefarbenen Filterfolie im Innendiffusor bespannt, die Softbox von rechts mit grün. Wenn ihr Farben mit hohem Kontrast zueinander verwendet, könnt ihr schnell eine hohe Spannung im Bild erzeugen.
Zwei verschieden farbige Filterfolien im Einsatz
Das nächste Beispiel zeigt die Nutzung nur einer zusätzlichen Filterfarbe. Während das Model von vorn mit ungefiltertem Blitzlicht beleuchtet wurde, habe ich das Hintergrundlicht mit einem blauen Farbton versehen. Die beiden Normalreflektoren links und rechts hinter dem Model waren dabei nicht nach hinten gerichtet, sondern Richtung Kamera.
Farbiges Licht im Hintergrund
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, den Hintergrund nicht zu beleuchten, sondern selbst farbig leuchten zu lassen. So habe ich im nächsten Beispiel Löcher in den Hintergrundkarton geschnitten, mit blauer Folie beklebt und von hinten durchleuchtet. Der Nebel im Bild sorgte für eine Streuung des blauen Lichtes, was ich zusätzlich durch einen leicht kühlen Weißabgleich unterstützt habe.
Von vorn wurde wieder mit neutralem Blitz beleuchtet, diesmal über zwei Durchlichtschirme.
Farbige Filterfolien – diesmal im Hintergrund sichtbar
Wie ihr seht, gibt es einige Möglichkeiten um etwas Farbe in eure Studio-Portraits zu bringen, egal ob nur dezent, oder aber richtig knallig. Natürlich lassen sich Farbfilterfolien nicht nur im Studio verwenden. Auch Outdoor könnt ihr damit beispielsweise Sonnenuntergangsstimmung simulieren, oder aber durch warmfarbige Folien und ausgleichenden Weißabgleich eine kühle Business-Umgebung erzeugen.
Euch gefällt die Fotografie mit farbigem Licht, oder ihr habt noch Fragen dazu? Dann hinterlasst einen Kommentar, hier oder auf Google+.